Erwin Carigiet
Dr. iur.
Expertise für Public Health, Soziale Sicherheit und Sozialpolitik
Herzlich Willkommen auf meiner Website, wo Sie Informationen zu meiner wissenschaftlichen und publizistischen Tätigkeit finden können. Hauptthemen sind die Architektur der sozialen Sicherheit, Aspekte der sozialen Gerechtigkeit, die Weiterentwicklung des Sozial- und Gesundheitswesens und die Führung von Experten- bzw. Fachorganisationen.
Daneben habe ich Informationen zu meiner Person und zu meinen weiteren Interessen bereit gestellt.
Die Fotos stammen aus Neuseeland, Australien und Frankreich. Die Schönheit der Natur gibt mir immer wieder Kraft und so freue ich mich, am Anfang dieser Website Impressionen von meinen Reisen mit Ihnen, mit dir zu teilen..
Porträt: Sandra Meier/gestaltungskiosk.ch
Sozialpolitik
Wohlstandsverteilung und Teilhabe als entscheidende Fragen
Aus meiner Sicht ist Sozialpolitik eine umfassende Strategie zur Teilhabe an der Gesellschaft und dient nicht allein zur Bewältigung existenzieller Probleme. Die Gewährleistung von Sicherheit gegenüber den Wechselfällen des Lebens ist wichtig, aber nicht das allein Wichtigste.
Ebenbürtige Ziele des Sozialstaates sind die Hebung und möglichst gleichmässige Ausbreitung des Wohlstandes. Dabei geht es um die Teilhabe möglichst vieler Menschen daran. Dies entspricht dem Grundpostulat nach gesellschaftlicher Gleichheit. Die égalité behält nebst der liberté und der fraternité (letztere am ehesten mit gesellschaftlicher Solidarität zu umschreiben) ihre umfassende Bedeutung.
Die unkritische Übernahme ökonomischer Argumente, welche unter dem Deckmantel einer exakten
Wissenschaft daherkommen, ist oft zu einem wesentlichen Element der aktuellen Tagespolitik geworden. Dabei wird ausser Acht gelassen, dass die Frage der Kosten der sozialen Sicherheit ihr Pendant in der Frage nach den Kosten der sozialen Unsicherheit hat. Eine Gesellschaft wird zu Recht daran gemessen, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht.
In diesem Sinn betrachte ich die Gesundheitspolitik als integrierten Bestandteil der Sozialpolitik.
Ich freue mich auf jeden Dialog in diesem Kontext.
Worin unterscheidet sich die Führung von Expertenorganisationen von der übrigen Führung?
"Führung bedeutet, starke Entscheidungen unter schwierigen Bedingungen zu treffen und dabei Halt für andere zu geben – ohne Anspruch darauf zu erheben, es immer tun zu können." Matthias Varga von Kibèd hat damit Führung im Stil eines Aphorismus prägnant umschrieben.
(zitiert nach Elisabeth Ferrari und Johanna Rühl, Führung in einem Satz (E-Book), 3. Auflage Aachen, Einleitung)
Dieser Satz skizziert für mich so etwas wie das Fundament jeder Führung. Nicht das "Wie" der Führung, für das es imLabyrinth der Managementliteratur viel Inspirierendes, aber auch weniger Hilfreiches zu entdecken gibt.
Es zeichnet gute Führungspersonen aus, dass sie ihre Führungsrealität differenziert betrachten und sie nicht mit einem Schema oder nur mit einer Perspektive zu gestalten versuchen. Die heutige Führungslehre hat sich angewöhnt, Managementfragen (allein – oder vor allem) als wirtschaftliche Steuerung von Organisation zu verstehen. Dies kann besonders in Expertenorganisationen wie Universitäten, Schulen und Krankenhäusern zu Verwerfungen führen.
Meine Sicht dazu habe ich – ausgehend von meiner langjährigen Führungserfahrung – 2018 in einer Vorlesung an der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften, zhaw und 2014 in einem Interview mit Elisabeth Ferrari, Aachen mit dem Titel "Perspektiven verstehen und Brücken bauen" dargestellt (siehe untere schwarze Links).
Ich freue mich auf jeden Austausch dazu.
"Man kann einen Menschen nichts lehren, man kann ihm nur helfen, es in sich selbst zu entdecken."
Galileo Galilei (1564 - 1642)
Publikationen - eine Auswahl
(Publikationsliste zum Herunterladen am Schluss dieses Abschnitts)
Gesellschaftliche Solidarität
Prinzipien, Perspektiven und Weiterentwicklung der sozialen Sicherheit
Helbing und Lichtenhahn, Basel/Genf/München 2001
Grundlagenwerk zur sozialen Sicherheit
„Es handelt sich um ein rechtspolitisch ausgerichtetes, dogmatisch allerdings klar abgestütztes Werk, welches die grundlegenden Probleme des heutigen Sozialstaates aufgreift. Carigiet hält uns – ohne je doktrinär oder fundamentalistisch zu werden - schonungslos Mechanismen sozialer Ungerechtigkeit vor Augen, an die wir uns so bequem gewöhnt haben. Seine Standpunkte sind stets wohl begründet und widerspiegeln seine gefestigte Haltung in Bezug auf die behandelten Fragen.“
(Alain Griffel, Schweizerisches Zentralblatt für Staats- und Verwaltungsrecht, 103. Jahrgang Nr. 7 vom Juli 2002, S 388-390).
Hat das Drei-Säulen-Konzept eine Zukunft? - Le concept des trois piliers a-t-il un avenir?
zusammen mit Jean-Pierre Fragnière als Herausgeber und Autor
Réalités sociales, Lausanne 2001
Wohlstand durch Gerechtigkeit
Deutschland und die Schweiz im sozialpolitischen Vergleich
zusammen mit Ueli Mäder, Michael Opielka und Frank Schulz-Nieswandt als Herausgeber und Autor
Rotpunktverlag, Zürich 2006
Ergänzungsleistungen zur AHV/IV
Darstellung, Charakterisierung und Wirkungsweise
zusammen mit Uwe Koch
Schulthess, 3. überarbeitete und ergänzte Auflage, Zürich 2021
(1. Auflage ist 1995 erschienen; 2000 ein Supplement dazu, erstmals mit Uwe Koch als Co-Autor, 2009 die 2. überarbeitete und ergänzte Auflage)
Standardwerk zu den Ergänzungsleistungen zur AHV/IV
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Aufsätze / Abhandlungen
Existenzsicherung mit Ergänzungsleistungen - Modell und Vorbild
in: Jetzt reicht es - Leben mit Zusatzleistungen zur AHV/IV in der Stadt Zürich. Seit 1930,
Sozialdepartement der Stadt Zürich, Zürich 2005, S. 198 - 211
Deutsche Arbeitnehmer - Schweizer Bürger?
zusammen mit Michael Opielka
in: Wohlstand durch Gerechtigkeit, Deutschland und die Schweiz im sozialpolitischen Vergleich,
hrsg. von Erwin Carigiet, Ueli Mäder, Michael Opielka, Frank Schulz-Nieswandt, Rotpunktverlag, Zürich 2006, S. 15 - 46
Die Schweiz: sozial und gerecht? Die neue soziale Frage
in: Schweizerische Zeitschrift für Sozialversicherung und berufliche Vorsorge, Band 50, Heft 5,
Stämpfli Verlag AG, Bern, 2006, S. 385 - 407
Weder fair noch rational - Rationierung im Gesundheitswesen aus sozialpolitischer Sicht
zusammen mit Daniel Grob
in: Rationierung und Gerechtigkeit im Gesundheitswesen, Beiträge zur Debatte in der Schweiz, hrsg. von Markus Zimmermann-Acklin, Hans Halter, EMH Editores Medicorum Helveticorum,
Basel 2007, S. 293 - 302
Soziale Gerechtigkeit im Schweizer Sozialstaat: Sicherheit und Ausgleich in der Altersvorsorge
in: Soziale Gerechtigkeiten, hrsg. von Monica Budowski und Michael Nollert, Seismo Verlag, Zürich 2008, S. 139 - 162
Oszillierende Organisationen - kommunikative und kulturelle Herausforderungen für das Gesundheitswesen
zusammen mit Claudia Eisenring
in: ZögU Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen, 32. Jahrgang, Heft 1, Baden-Baden 2009, S. 90 - 101
Zur Rolle der städtischen Spitäler - Netzwerke als Investition in die Zukunft
zusammen mit Norman Franz
in: ZögU Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen, 36. Jahrgang, Heft 4, Baden-Baden 2013, S. 241 - 254
Perspektiven verstehen und Brücken bauen
Interview zu systemischer Führung
in: SyStemischer, Zeitschrift für Systemische Strukturaufstellungen, Nr. 5, Aachen 2014, S. 88 - 97
Gesundheits- und Sozialpolitik in Zeiten von Covid-19
in: ZögU Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen, 43. Jahrgang, Heft 3, Baden-Baden 2020, S. 267 - 281
Spitäler werden heute wie Banken geführt
Interview zur Pflegeinitiative
In: SonntagsBlick vom 24. Oktober 2021, S.6 - 7